Ein kleines Dorf, irgendwo im Oberbayerischen: gemeinsam beratschlagen die Einwohner*innen in der Bürgerversammlung, wie sie die Energieversorgung ihres Dorfes nach verbessern können. Wie setzt man die Energiewende konkret um? Wie kann es gelingen, alle Menschen im Dorf auf diesen Weg mitzunehmen und alle Interessen fair zu berücksichtigen? Das Energiespardorf der Energieagentur Ebersberg-München simuliert als Planspiel dieses Miteinander.

Am 15.3.2023 hatten die Garchinger GRÜNEN zum Planspiel bei der Energieagentur Ebersberg-München eingeladen. Dabei schlüpfen die Teilnehmenden in verschiedene Rollen der Bewohner*innen des virtuellen Dorfes „Wandelingen“. Vom Unternehmer*in über Landwirt*in, Handwerker*in, Klimaskeptiker*in und viele weitere bis hin zu Pfarrer*in und Bürgermeister*in sind alle vertreten und können spielerisch die Energiewende voranbringen oder verhindern.

Die Teilnehmenden lieferten sich einen engagierten aber auch humorvollen Schlagabtausch mit dem Ergebnis, dass in der Simulation sogar mehr Energie erzeugt wurde als benötigt.

Das Fazit:

• Dem Sektor Strom kommt bei der Energiewende besondere Bedeutung zu, denn Teile der Sektoren Wärme und Mobilität werden in Zukunft elektrisch betrieben.
• Die Energiewende rentiert sich dabei durch die gestiegenen Kosten bei fossilen Energien allemal. Die Versorgungssicherheit wird gewährleistet und die Importabhängigkeit stufenweise abgebaut.
• Windräder habe den größten ‚Wumms‘ bei der Stromerzeugung (Verhältnis Energieausbeute zu Flächenverbrauch). Leider brauchen Windrädern 4 bis 10 Jahren Vorlauf, bis sie gebaut werden. Ihre Planung sollte daher so schnell wie möglich angestoßen werden.
• Eine Biogasanlage ist eine gute Ergänzung um eine unterbrechungsfreie Stromversorgung zu sichern.
• Ein abgestimmtes Verhalten aller Beteiligten bringt die Energiewende am schnellsten voran.

Mit dem Energiespardorf bietet die Energieagentur ein interaktives Planspiel für Menschen ab 16 Jahren an. Zu dem Planspiel, das in den Räumen der Energieagentur in der Altstadtpassage in Ebersberg aufgebaut ist, können sich Gruppen sowie Einzelpersonen anmelden. Inhaltlich geht es um die Potenziale der Energiewende und um die Erkenntnis, dass Fortschritt und Wandel auch immer das Eingehen von Kompromissen bedeutet, so die Energieagentur in einer Pressemitteilung.

Die Spielleitung (Bürgermeister*in) versucht, das Ziel der Energiewende stets im Blick zu behalten. Ein(e) Moderator*in fungiert als externe(r) Experte*in und Berater*in und gibt bei Bedarf fachlichen Input. So wird die möglicherweise hitzige Diskussion am Tisch immer wieder versachlicht und die persönliche Meinung der Teilnehmer*innen durch das notwendige Faktenwissen ergänzt. Nach Ablauf von ca. 2 Stunden Spielzeit sollte im Idealfall der bestmögliche Kompromiss für eine gelungene Energiewende gefunden worden sein.

Siehe auch: Angebote der Energieagentur Ebersberg-München bei ‚Planspiel Energiespardorf‚