Ein Beitrag zur Wahl des Garchinger Jugendparlaments.

von Daniela Rieth, Stadträtin
stellv. Fraktionsvorsitzende B´90 DIE GRÜNEN/ Garching

Gerade in einer konfliktträchtigen Zeit wie dieser ist es unabdingbar wichtig sich demokratischer Haltungen wieder bewusster zu werden und dies als Wert in einer Gesellschaft zu würdigen und zu leben.
Seine Stimme zu erheben und dabei seine Meinung auf friedvolle Weise zu äußern ist nicht überall und für jeden mittlerweile selbstverständlich. Demokratie braucht also nicht nur „Demokratinnen und Demokraten“ wie es einst Friedrich Ebert zur Motivation für gesellschaftspolitische Aufgaben innerhalb der Städte und Gemeinden forderte. Demokratie braucht Lebendigkeit und Wachstum und muss vor allem auch praktisch erfahren, erlebt und gelernt werden.
Sich demokratisch zu verhalten muss geübt werden, denn auch Demokratie beißt am Ego der/des Einzelnen zumal sie ausschließlich von Mehrheiten bestimmt wird.
Umso mehr freut es mich, dass nun endlich in vielen Kommunen und Städten auch der Jugend ein Mitspracherecht auf vielfältige Weise eingeräumt wird. Garchings Jugendliche konnten nun am Freitag, den 19.04.2024 erfolgreich im Jugendbürgerhaus „Profil“ zum ersten Mal ein „Jugendparlament“ wählen.
Da ich als Wahlhelferin und Mitorganisatorin des Arbeitskreises „Stimme der Jugend Garching“ live mit dabei sein dufte ein ergreifender Moment.
Mit gehöriger Ernsthaftigkeit trafen sich Ortsansässige Jugendliche im Profil um letztlich in geheimer Wahl „Ihr“ Jugendparlament zu wählen. Unterstützt wurde das Geschehen von den Sozialpädagog*innen der Jugendfreizeitstätten Garching und Hochbrück, dem Kreis Jugend Ring vertreten durch Hugo Fischer Kommunaler Jugendpfleger und für die Jugendverbandsarbeit im Einsatz.
An die 60 Kinder und Jugendliche aus allen Ortsteilen Garchings waren am Wahlnachmittag im Profil vertreten und wählten mit gehöriger Ernsthaftigkeit hinter Trennwänden und geheim ihre 11 Vertreter*innen für das neue Garchinger Jugendparlament.
Das „Baby“ war geboren und ich konnte den Stolz aber auch den Willen zur Verantwortlichkeit in sehr ergreifender Weise bei den Kids spüren. Nun wird es für die Frischgewählten spannend, wenn es darum geht sich zum ersten Mal zu treffen und sich auch verantwortlich organisatorisch zu konstituieren.
Ich bedanke mich an dieser Stelle, dass ich hier unterstützend als GRÜNE Stadträtin aber in erster Linie als Pädagogin vor Ort mit dabei sein durfte und möchte vor allem auch meine Stadtratskollegin Frau Michaela Theis erwähnen, die den eigentlichen Ur- Antrag im Stadtrat seiner Zeit gestellt hatte um der Jugend Garchings ein Mitspracherecht einzuräumen.
Den Kindern und Jugendlichen in Garching gratuliere ich von Herzen und wünsche ihnen viel Kraft, kreative Ideen und Ausdauer bei der Umsetzung ihrer künftigen Projekte und Ziele in ihrer Heimatstadt.
Ich bitte unser Jugendparlament an dieser Stelle sich aber auch den Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund und vor allem denen mit Behinderungen künftig intensiv zu widmen. Diese Kinder und Jugendlichen brauchen Unterstützung um künftig selbstverständlicher am städtischen Leben teilnehmen zu können, besser gesehen, gehört und wertgeschätzt zu werden.

Auf die Frage, warum sich die Kids für dieses Amt aufstellen ließen entgegnete am Wahlabend ein Mädchen „Na, ja, um mal in Garching für frischen Wind zu sorgen!“
Daher bin ich hoch erfreut und auch gespannt wo uns dieser „frische Wind“ der Zukunft noch hinbringen wird.
Wir GRÜNE aus dem Stadtrat segeln jedenfalls hier gerne mit!