Ein Windrad für Garching!

Ist das sinnvoll?

Die Menschheit nützt Windenergie seit Urgedenken: Segelschiffe und -flöße, mit denen neue Kontinente entdeckt wurden, Windmühlen von Griechenland bis Holland – heutzutage Frachtschiffe und Fähren mit Segeln und Windenergieanlagen! Die Erfahrung spricht für die Nutzung des Windes! Dennoch gibt es viel Skepsis gegen neue Anlagen, gerade in unserer Gegend.

Bürger*innenwindrad Kammerberg, Fahrenzhausen. Bild: Dr. Hans-Peter Adolf

Einwand: In Garching ist der Wind zu schwach

Stimmt nicht mehr! Die Industrie hat mittlerweile speziell für das Binnenland Windräder entwickelt, die einen sehr großen Rotor und eine verhältnismäßig kleine Generatorleistung haben und damit schon bei relativ geringen Windgeschwindigkeiten viel Strom erzeugen. Ein Beispiel ist das 2015 gebaute Bürger-Windrad Kammerberg, Fahrenzhausen (Foto) ganz in unserer Nähe!

Einwand: Es gibt schon genug Erneuerbare

Stimmt nicht! Damit das Stromsystem, Haushalte, Verkehr und Industrie klimaneutral werden können, muss der Ausbau der Windenergie in den kommenden Jahren deutlich beschleunigt werden. Gemessen am aktuellen Erneuerbare-Energien-Gesetz – EEG 2021 werden in Summe bis zum Jahr 2028 etwa 12 Gigawatt Windenergieleistung zu wenig ausgeschrieben, um im Jahr 2030 auf einen Anteil erneuerbarer Energien von 70 Prozent am Stromverbrauch zu kommen. Garching selbst produziert unter 10% seines Strombedarfs aus erneuerbaren Energien!

Einwand: Das Windrad ist viel zu groß!

Es steht noch nicht fest, wie hoch das Windrad tatsächlich sein wird! Das ist das Ergebnis des Planungsverfahrens. Übrigens: Das Bürger-Windrad Kammerberg hat eine Gesamthöhe von 207 m, eine Nabenhöhe von 149 m und wirkt nicht bedrohlich! Bitte hinfahren und selbst einen Eindruck gewinnen!

Einwand: Der Lärm beeinträchtigt die Nachbarn!

Es entstehen tatsächlich durch die Getriebe im Maschinenhaus mechanische und durch die Rotorblätter aerodynamische Geräusche. Ob sie mit dem Nachbarschutz vereinbar sind bzw. welche Änderungen notwendig sind, wird im Planungsverfahren nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetz und der Technischen Anleitung zum Schutz gegen Lärm geprüft. Nur wenn die Immissionsrichtwerte eingehalten werden, ist eine Genehmigung möglich! Außerdem: Der Infraschall (tieffrequente Geräusche) ist nach aktuellem wissenschaftlichen Stand ab einer Entfernung von 700m nicht mehr relevant.

Dazu gab es auch erst kürzlich eine Korrektur eines Bundesamtes: http://sz.de/1.5283177

Einwand: Die Hauptbetroffenen in Dietersheim wurden nicht informiert!

Stimmt nicht! Eching wurde bereits bei der Aufstellung des Flächennutzungsplans beteiligt, BM Dr. Gruchmann telefonierte vor dem Aufstellungsbeschluss mit dem Echinger BM, die Garchinger GRÜNEN informierten Echings GRÜNE Gemeinderäte schon im November 2020! Und die Bürgerbeteiligung findet im Aufstellungsverfahren intensiv statt!

Weitere Informationen zur Windkraft im Landkreis finden Sie unter:
https://windenergie-landkreis-muenchen.de/

Broschüren des Umweltbundesamtes:
Technische Maßnahmen zur Minderung akzeptanzhemmender Faktoren der Windenergienutzung an Land
Mögliche gesundheitliche Effekte von Windenergieanlagen

Studie zur Akzeptanz der Windkraft:
FA-Wind-Umfrageergebnisse-2020

SZ Interview zum Thema Vogelschutz

 

Verwandte Artikel