Kann ich durch das Streuen von Sägespäne Schnecken von meinem Salat fernhalten? Und was mache ich bloß gegen den Mehltau, unter dem mein aus Apfelkernen selbst gezogenes Apfelbäumchen leidet?
Diese und mehr Fragen aus dem Alltag der Hobbygärtner*innen, die an der online-Veranstaltung Doppelte Ernte: ökologische Lebensmittel aus dem insektenfreundlichen Garten teilnahmen, beantwortete Dr. Sandra Krauß, Gartenbauingenieurin und Heilpraktikerin aus Unterschleißheim, kenntnisreich und praxisnah. Der Titel der Veranstaltung gab dabei die Richtung vor – auf der einen Seite profitiert der Mensch von ökologisch erzeugtem Gemüse, Obst und gesunden Kräutern, auf der anderen Seite freuen sich Insekten und Bestäuber über einen naturnahen und pestizidfrei bestellten Garten oder Balkon.
Die Pflanzenauswahl für den Garten sollte sich dabei nicht nur an der Beschaffenheit des vorhandenen Bodens orientieren, sondern auch daran, was Insekten lieben. Dafür müssen wir nicht in die Ferne schweifen. Altbekanntes wie Korn-, Sonnen- oder Ringelblumen, Rosen, Frauenmantel und vor allem Kräuter sind die erste Wahl. Und auch auf dem Balkon wachsen Tomaten, Wildblumen, Salate und immer wieder Kräuter wunderbar.
Im Gegensatz zur Pflanzenauswahl kann man sich die Beschaffenheit des Gartenbodens leider nicht aussuchen. Aber man kann jeden Boden zumindest verbessern wie durch Düngen. Sandra Krauß‘ Favoriten: abgelagerter Pferdemist, Kompost oder veraschte Ernterückstände. Nicht zu vergessen, die Verbesserung des Mutterbodens durch geeignete Fruchtfolgen. Ein Grundsatz, verrät Frau Krauß, ist ganz einfach umzusetzen: Am besten passt man die Kultur dem Boden an, und nicht umgekehrt!
Und was, wenn auch Schnecken, die Weiße Fliege, Läuse und andere Plagegeister Gefallen an Tomaten, Kohlrabi und Co. finden? Die Bio-Gärtner*in greift natürlich nicht zur Chemie, sondern wählt sich Pflanzen als Komplizen. Sandra Krauß rät, geeignete Mischkulturen anlegen, also verschiedene Pflanzenarten so geschickt nebeneinander platzieren, dass sie sich im Idealfall gegenseitig schützen. Wenn Sie also Ihren Salat vor den Schnecken schützen möchten, dann sparen Sie sich Sägespäne und pflanzen lieber Tagetes. Schnecken lieben diese Pflanze und ziehen sie immer dem benachbarten Salat vor. Apropos Schnecken: Manchmal hilft nur Handarbeit, gehen Sie am Abend auf Jagd und sammeln Sie sie ein. Und was Läuse betrifft: die lassen sich gut mit Wasser abspülen, wie überhaupt das Abwaschen von Schädlingen oft die einfachste und wirksamste Methode ist.
Zum Schluss rät Sandra Krauß: Kombinieren Sie wild und bunt! Und wenn’s mal nicht so klappt wie erträumt, gibt es eine Alternative zur eigenen Ernte indem Sie durch regionale und saisonale Einkäufe auf Märkten, Hofläden und Biomärkten ökologische Landwirtschaft unterstützen.
(Titelbild von Matt Trostle auf Pixabay)
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