Kommentar Daniela Rieth – Über Lust und Frust GRÜNER Stadtpolitik in Garching

Gedanken über längst fällige Aktionen innerhalb Garchings und dem zermürbenden Kampf
gegen die „Schwerkraft“ unserer Zeit.
Von Daniela Rieth, Stadträtin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN.

Das Voranschreiten in neue, moderne Zeiten galt seit jeher als anstrengend und kräfteraubend. Man denke hier nur an den Wechsel in die Eiszeit vor 66 Millionen Jahren aufgrund eines Asteroideneinschlages. So manch ein Dinosaurier fand den Wandel in eine neue Zeit nicht wirklich lustig, und ich glaube, wenn sie sich hätten wehren können, sie hätten dies mit aller Macht getan! Ein Asteroid ist zwar nicht eingeschlagen, aber der Ukrainekrieg und die aktuellen Bilder und Ergebnisse der Klimaschutzkonferenz können hinsichtlich der schrecklichen Auswirkungen sicher mit einem Asteroideneinschlag verglichen werden.

Nun, ich möchte hier keine Personen mit Dinosauriern vergleichen aber auch in unserer heutigen Zeit kann ich durchaus Schwerfälligkeiten und Gegenwehr erkennen, wenn es um Veränderungen, wenn es um „Wandel“ geht!

Wer mit Lust und Freude bereit ist ein neues Zeitalter einzuläuten hat aktuell die Arbeit des „Läutens“ auf sich zu nehmen und zum anderen die Mühe, sich mit denen herumzuschlagen, die das „Läuten“ einfach nicht hören wollen… es ignorieren oder nicht ernst genug nehmen. Neue klimaschonende Mobilitätsformen (Carsharing) weiter auszubauen und in Garching zu etablieren etwa scheitert häufig daran, dass Zuständigkeiten innerhalb der Verwaltung unzureichend geklärt sind oder schlichtweg neue Prozesse und Ideen auf die lange Bank geschoben werden. Es erweckt den Eindruck, dass der Bearbeitungsprozess unserer Grünen Themen offensichtlich zu viel Mühe bereitet. Die Notwendigkeit sich mit erneuerbaren Energien ernsthaft auseinander zu setzen und hier wichtige Alternativen zu schaffen bzw. einen kritischen Verbrauch klimaschädlicher fossiler Rohstoffe zu hinterfragen ist zwar seit dem Ukrainekrieg allen bekannt, aber bislang wird auch hier eher auf den Ur-Bayerischen Satz Wert gelegt: „man konn ois dawarten und wenig dalaffa“.

Eine überraschende Haltung gerade für eine moderne Universitätsstadt wie Garching. Manchmal schüttelt man da doch den Kopf, wenn ein zusätzliches Carsharing Angebot unnötig in die Länge gezogen wird das eigentlich ein gut durchdachtes und maßgeschneidertes Konzept bereithielte.

Da mag man dann nur hoffen, dass diese Unklarheiten und „Schwerfälligkeiten“ nicht die gleichen Auswirkungen haben, wie es seinerzeit die Dinos erleben mussten – nämlich durch zu langsames Reagieren und Anpassen auszusterben.

Aber Spaß beiseite!

Auch die Notwendigkeit innerhalb Garchings (und darüber hinaus) auf den sinnvollen Verbrauch von Energien zu achten und deswegen eine Kontrollfunktion, einen kompetenten Berater, mittels Klimaschutzbeauftragten einzurichten, wurde zwar Mittels Antrag bereits 2019 gestellt und auf den Weg gebracht aber bis heute nicht realisiert!!! Auch hier der Versuch einer Erklärung durch interne verwaltungstechnische Probleme wie Zuständigkeitsdebatten, Dauerstress und die Vorliebe fürs „dawarten“ diese wichtige Einstellung für Garchings Bürger*innen bis zum St. Nimmerleinstag zu verschleppen…

So wartet die Fraktion der Grünen in Garching bis zum heutigen Tag auf die „Göttliche Eingebung“ was man da noch weiter tun könne um endlich mehr Schwung in die Bearbeitung Grüner Themen für Garching zu bringen.

Ein aussagekräftiges Klimaschutzkonzept zeitnah vorgelegt zu bekommen rückt in Ferne und das Etablieren eines damit verbundenen versierten Klimaschutzbeauftragten wird wohl auch in diesem Jahr 2022 nicht realisiert werden (warten wir ja erst seit fast 3 Jahren!! darauf). Dies scheiterte bislang u.a. daran, dass man erst auf ein neu überarbeitetes Klimaschutzkonzept pocht um schließlich einen Klimaschutzbeauftragten auszuschreiben. Wer also kein „Ei“ finden will kann auch nicht darauf hoffen in absehbarer Zeit eine „Henne“ ausgebrütet zu bekommen oder anders formuliert, unsere Zuchthenne (Idee eines Klimaschutzbeauftragten) von damals wird allmählich zum alten Suppenhuhn, das überhauptnichts mehr zu legen im Stande ist.

Genug der Bilder und Vergleiche aus der Tierwelt. Es schließt sich der Kreis der Schwerfälligkeit und des Verantwortungsgerangels und die Spirale des ewig selben wird fortgeführt. Zumindest, was Grüne Themen der Vergangenheit betrifft.Ein langer und wie es scheint zermürbender Weg für Garchings Grüne Fraktion, die leider mitnur vier Vertreter*innen im Stadtrat die Grünen Ziele für Garchings Bürgerschaft verfolgt und dabei meist überstimmt wird. Windkraft, mehr Carsharing Angebote, einen Klimaschutzbeauftragten oder endlich eine gewissenhafte Säuberung des Vogelschutzgebietes im Industriegebiet umgesetzt zu bekommen wird daher auch künftig von uns weiter mit Nachdruck verfolgt.

Hoffen wir also weiter, denn die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt und vielleicht klappt es ja auch bald mit der „Göttlichen Eingebung“ allseits 😉.
Wir bleiben am Ball – für euch!

 

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