Grünes Kino vom 18.11.2022

Die Wiese – Ein Paradies nebenan ist ein deutscher Dokumentarfilm von Jan Haft aus dem Jahr 2019. Er zeigt die Vielfalt der Tierwelt artenreicher Wiesen sowie die Bedrohung dieses Lebensraums in Deutschland.

Sie ist das Paradies nebenan – die Wiese. Nirgendwo ist es so bunt, so vielfältig und so schön, wie in einer blühenden Sommerwiese. Hunderte Arten von Vögeln, Heuschrecken, Zikaden und anderen Tieren leben zwischen den Gräsern und farbenprächtig blühenden Kräutern der Wiese. Das Zusammenspiel der Arten, die Abhängigkeit der Tiere und Pflanzen voneinander, macht die Blumenwiese zu einem Kosmos, in dem es unendlich viel zu entdecken gibt. Eine faszinierende Welt, in der ein Drittel unserer Pflanzen- und Tierarten zu Hause ist. In nie gesehenen Bildern und mit großem, technischen Aufwand gedreht, stellt die Dokumentation einige der schönsten, liebenswertesten und skurrilsten Bewohner unserer Wiese vor. Der Hauptdarsteller des Filmes ist ein junges Reh, das ein Leben zwischen Waldrand und Wiese führt und den Zuschauer mit nimmt auf seine Abenteuer. DIE WIESE – EIN PARADIES NEBENAN führt die Zuschauer in eine Welt, die jeder zu kennen glaubt, und die doch voller Wunder und Überraschungen steckt.

Etwa ein Drittel der Agrarfläche Deutschlands ist Grünland, also das was umgangssprachlich „Wiese“ oder „Weide“ genannt wird. Dieses Grünland wurde in der Vergangenheit vielfach in Äcker umgewandelt. Seit 1990 sind rund 600.000 Hektar Grünland zu Ackerland geworden.

Anreiz für das Umpflügen der Wiesen waren preisgünstiger Kunstdünger, der Ausbau der Güllewirtschaft und später finanzielle Vorteile für den Anbau von Energiepflanzen. Dem sind mittlerweile enge Grenzen gesetzt, sodass weniger Grünland verloren geht.

Aktuell ist die ökologische Verarmung des verbliebenen Grünlandes ein viel schlimmeres Problem. Aus Wiesen wurden „Grasäcker“, auf denen oftmals nur noch ein bis zwei ertragreiche Grassorten wachsen, als Futter für Rinder. Artenreiche Blumenwiesen (Fachbegriff: Mesophiles Grünland) sind dadurch in den meisten Regionen Deutschlands fast vollständig verschwunden.

Hochertragswiesen werden bis zu fünfmal pro Jahr gemäht. Vogelnester kommen dabei unter die Räder ebenso wie Amphibien und Reptilien. Auch der Nachwuchs von Säugetieren wie Feldhase und Reh wird beim Mähen oft getötet.

Durch zu reichliche Düngung wächst das Futtergras üppig, so entsteht ein feuchtkaltes Bodenklima. Schmetterlinge und Wildbienen können darin nicht leben. Mit ihnen gemeinsam verschwinden Vogelarten wie Kiebitz und Feldlerche – alles Arten, die einst typisch waren für die Kulturlandschaft.

Leider ist diese Problematik vielen Menschen unbekannt. Sie sehen die grünen Landschaften und bemerken nicht, dass sie längst keine Lebensräume für unsere Wildtiere mehr sind. Deshalb hat die Deutsche Wildtier Stiftung den Naturfilmer Jan Haft beauftragt, mit einem großen Dokumentarfilm auf dieses brennende Thema aufmerksam zu machen.

Siehe auch:
https://www.deutschewildtierstiftung.de/naturbildung/film-die-wiese-ein-paradies-nebenan

 

 

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